Neues zum Stern von Bethlehem

Es ist wieder Weihnachten und damit sind die Nächte wieder länger, klarer  und günstiger für Beobachtungen am wunderschönen Steudener Sternhimmel geworden.

Wer meinen Beitrag im letzten Jahr zum Stern von Bethlehem an dieser Stelle gelesen hat, wird sicher noch gut die wahrscheinlichste wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen in Erinnerung haben. So ist im Jahre 7 vor Christus Geburt das dreimalige Erscheinen der beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn zu beobachten gewesen, was durch das nahe Beieinanderstehen wie ein helles Objekt sowohl am Abend- wie auch Nachthimmel in der damaligen Zeit zu beobachten war. Dieses Jahr wiederholt sich das Spektakel. Beide Planeten waren in diesem Jahr schon lange vor der Weihnachtszeit am Abendhimmel zu sehen. Sie stehen dicht beieinander und werden in den kommenden Wochen, in den frühen Abendstunden mit bloßem Auge in Richtung Südwesten zu sehen sein. Deswegen möchte ich diese beiden Königsplaneten heute etwas ausführlicher beleuchten.

JupiterJupiter, nach dem obersten der römischen Götter benannt, ist zehnmal so groß wie unsere Erde und beinhaltet so viel Masse, wie alle anderen sieben Planeten zusammen. Trotzdem besteht er zum größten Teil nur aus Gas. Würde man auf ihm rein theoretisch landen wollen, würde man wie in einer immer dichter werdenden Waschküche versinken, ohne jemals auf festem Boden anzukommen. Wenn man nicht schon vorher von seiner starken Gravitation zerrissen oder zerquetscht würde. Der Vorteil für die Erde ist, dass Jupiter auf Grund dieser starken Gravitation wie ein Riesenstaubsauger wirkt und Meteoriten und Kometen von uns meistens fernhält.

Beobachtet man den Planeten mit dem Fernrohr, wird man sehr schön seine gestreifte Oberfläche und vielleicht auch den großen roten Fleck erkennen können. Die Streifen rühren von Stürmen her, die über seine Gasoberfläche jagen. Da sie von oben nach unten betrachtet gegensätzliche Richtungen haben, ist die Oberfläche des Jupiters ständig in Bewegung. Die größte Verwirbelung ist der große rote Fleck, der so groß ist, dass unsere Erde zweimal hineinpassen würde.

Besonders viel Aufmerksamkeit galt schon immer seinen Monden, von denen bereits weit über 70 registriert wurden. Die größten vier, Europa, Ganimed, Callisto und Io, wurden von Galileo Galilei erstmals mit einem Fernrohr entdeckt. Sein Nachweis dieses autarken Mondsystems war einer der Gründe für das Zusammenbrechen des geozentrischen Weltbildes des Mittelalters. Dieses ließ nur Bewegungen um die von Gott gemachte Erde und keine andere Zentralkörperstellung zu, wie sie ab da nun aber bei Jupiter beobachtet und somit nachgewiesen werden konnte.

Auf Jupitermond Io hat man vor längerer Zeit starke Vulkanaktivität nachgewiesen und Europa ist sogar Ziel einer Landemission. Diese soll nachweisen, ob sich unter der dicken Eisschicht dieses Mondes ein Mondmeer befindet, indem vielleicht sogar niedere Lebensformen existieren.

Saturn und JupiterSaturn hat seinen Namen vom römischen Gott der Aussaat. Er ist der zweitgrößte unserer Planeten und sehr prachtvoll. Auch dieser Planet, der etwa neunmal so groß wie die Erde ist, besteht aus Gas. Jeder erkennt ihn auf Fotos sofort an seinem Ringsystem.

Die Ringe bestehen zum größten Teil aus locker angeordneten Gesteins- und Eisbrocken, die ihn umrunden. Würde man versuchen wollen auf ihnen zu laufen, würde man eher zwischen diesen Geröllhaufen hindurchschweben.

Man hat bisher weit über 80 Monde des Planeten zählen können. Bekanntester Mond ist Titan, nach Ganimed der zweitgrößte Mond im Sonnensystem. Besonders spektakulär war die Landung der Sonde Hyugens im Jahre 2006 auf Titan. Mit ihrer Hilfe hat man viel Neues herausgefunden. Obwohl die Oberflächentemperatur des Titans weitaus niedriger ist als die der Erde, gilt er hinsichtlich der dichten, stickstoffreichen Atmosphäre und wegen des Vorhandenseins von Flüssigkeiten als der erdähnlichste Himmelskörper unseres Sonnensystems. Seine Gashülle ist auf der Oberfläche etwa fünfmal dichter und der Druck etwa 50 % höher als auf der Erde. Sie besteht überwiegend aus Stickstoff und enthält Kohlenwasserstoffe sowie Spuren anderer organischer Verbindungen. Die Oberfläche und die oberste Schicht des Mantels sind aus Eis und Methanhydrat. Darunter befindet sich möglicherweise ein Ozean mit flüssigem Wasser, obwohl die Temperaturen dort unter 0 °C liegen. Für Leben, das auf Wasser basiert, kreist Saturn mit seinen Monden in einer viel zu kalten Umlaufbahn um die Sonne. Dort ist das Entstehen von Leben deshalb unwahrscheinlich, Vorstufen werden jedoch nicht ausgeschlossen.

Für mich ist die Beobachtung der beiden Planeten am Nachthimmel schon mit bloßem Auge immer wieder ein Erlebnis und lässt mich an ihre Rolle in der Weihnachtsgeschichte denken. Mit diesen Gedanken möchte ich heute schließen, wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und hoffe, dass der Weihnachtsstern ihnen immer gewogen ist.

Ihr Holger Verch aus der Fliederstraße

Quellen für Text und Bild Wikipedia.de

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