Unser Tipp: Sommerschule Wust

Besonderer Tipp der Redaktion für große und kleine Sprach- und Kunstbegeisterte

Nunmehr zum 29. Mal öffnet das kleine, 500 Einwohner zählende Örtchen Wust in Sachsen-Anhalt zwischen Tangermünde und Rathenow für vier Wochen im Sommer seine Tore und auch die Arme, um Sprach- und Kunstbegeisterten von nah und fern unvergessliche Sommerwochen anzubieten. Das ganze Dörfchen „verwandelt“ sich für diese Zeit in „die große Welt“ und realisiert durch einen ehrenamtlichen Trägerverein die

Sommerschule Wust für englische Sprache, Literatur, Theater, Kunst und Musik.

Die Sommerschule Wust „ermöglicht internationale Begegnung, vermittelt fremde Kulturen an Deutsche und deutsche Kultur an Ausländer“ und bringt damit internationales Flair ins Dorf. Hier wird deutsche Kultur und Geschichte sowie Bildung und Ausbildung gepflegt und gefördert, indem während der Sommerschulwochen neben einem täglichen dreistündigen Sprachunterricht ein für diese Region einzigartiges Kulturprogramm geboten wird.

Im Gebäude der Grundschule Wust, einem ehemaligen Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert, findet in zwei Durchgängen mit je zwei Wochen der Sprachunterricht mit etwa 20 jungen Dozenten der Universitäten Cambridge, Oxford und Brown und Providence, also mit Muttersprachlern, statt.

Der harmonische historische Gebäudekomplex mit romanischer Backsteinkirche und angrenzendem Park wurde bereits 1867 von Theodor Fontane besucht und beschrieben.

Der Unterricht erfolgt in kleinen altersgerechten Gruppen ab 10 Jahren. Kurse werden auch für erwachsene Anfänger und Fortgeschrittene sowie Ausgebildete (anerkannte Lehrerfortbildung) angeboten. Die Einteilung der Gruppen wird am ersten Tag je nach Sprachniveau vorgenommen.

Im Rahmen des Kulturprogramms finden zahlreiche Vorträge, Ausstellungen, Konzerte sowie Musik- und Kunstkurse statt, die man nachmittags besuchen kann. Auch die Bewohner des Dorfes und der näheren Umgebung zählen hier regelmäßig zu den Gästen, denn alle sind vom Wuster Englisch- und Kultursommer „infiziert“. Höhepunkt des kulturellen Rahmenprogramms ist das zweisprachige Theaterstück, welches unter Leitung des New Yorker Regisseurs und Komponisten Arthur Shettle jedes Jahr unter sportlichen Bedingungen mit kleinem Budget und unter Zeitdruck zusammen mit den interessierten Teilnehmern während der Sommerschule erarbeitet und am Ende aufgeführt wird. Arthur Shettle ist vom Wuster Sommer so begeistert, dass er seit 1992 jedes Jahr nach Sachsen-Anhalt kommt.

Die Veranstaltungen mit teilweise internationalen und bekannten Künstlern und Vortragenden finden oft auch in der Dorfkirche, im Park oder der „Theaterbaracke“ statt, eine Turnhalle wird zur Tonhalle umfunktioniert und der Kornspeicher dient als Ausstellungsort oder Raum für die Kunstkurse, Lesungen, Vorträge und Konzerte.

Sowohl die Dozenten als auch die Teilnehmer können dabei bei Familien im Dorf oder in Zelten auf dem Sportplatz wohnen. Der Sportplatz ist nachmittags der Mittelpunkt für gemeinsame Fußball- und Volleyballspiele sowie andere sportliche Aktivitäten. Hier finden auch abendliche Themen-Partys, Grillabende, Lagerfeuer und Discos statt. Damit ist das gesamte Dorf in die Durchführung der Sommerschule involviert und wird von Teilnehmern und Dozenten als behaglicher Ort zum Lernen und Sich-Kennenlernen beschrieben. Es ist die perfekte Gelegenheit, um Englisch in lockerer Atmosphäre zu lernen oder zu verbessern, vor allem viel zu sprechen, interessante Leute zu treffen und Spaß zu haben. Wer einmal dabei war, kommt den Berichten zufolge immer wieder.

Und wem die weite Sprachreise nach England oder Amerika oder Australien zu anstrengend ist, der kann ja zunächst mal in Wust beginnen und wird vielleicht selbst erfasst von „the Spirit of Wust“…

Viel Spaß!

Infos zu Terminen, Preisen und Anmeldungen auf:

www.sommerschule-wust.de

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