…seid mir von Herzen gegrüßt!
Als ich 21 Jahre alt war – und das ist nun schon 65 Jahre her, hatte ich in Berlin mein Studium Sozialarbeit gerade begonnen und dachte, nun fängt das Leben an mit tausenderlei Möglichkeiten…
In Wirklichkeit gab es nur einen ganz banalen Anfang: eifrig lernen, Praktika absolvieren…, aber doch auch verantwortlich sein für die Pfadfinderinnen von Berlin, ein „Ehrenamt“.
Später sollte ich mich beim Caritasverband Berlin um junge Mädchen kümmern. Sehr bald machte mir das große Freude, weil diese Mädchen, vorwiegend aus spät ausgesiedelten Familien stammend, alle Bildungs- und Freizeitangebote wissbegierig und dankbar annahmen.
Natürlich will ich Euch hier nicht mein ganzes Leben erzählen, wollte mir nur selbst in Erinnerung rufen, wie das ist, wenn man 21, also jung, ist, und sich neue Aufgaben eröffnen.
Jetzt ist der „Steudener Brief“, unser „Vehikel für gute Nachrichten“, denn das war die ursprüngliche Absicht für sein Entstehen, 21 Jahre alt! Schon oder erst? Das kommt, denke ich, ganz auf den Betrachter an!
Gibt es wohl auch für ihn Neues zu entdecken, mehr Aufgaben als bisher, Spannendes für die Leser aufzubereiten?
Was meinen denn die Steudener, die alteingesessenen „Träger“ der Steudener Kultur, des Steudener Lebens, der Steudener nicht unbedeutenden Geschichte? War die Erfindung einer nur diesem Dorf gewidmeten kleinen Zeitschrift eine gute Idee, eine, die unbedingt „fortgeschrieben“ werden sollte – oder sich längst erübrigt? Und was meint die Redaktion? Ist das denn alles weiterhin ehrenamtlich zu schaffen?
Als wir uns 1999 im Vorstand des „Oeku“ dazu berieten – in memoriam Werner Parthier, Dietmar Lampert, Horst Rösler – waren wir uns darin einig: Dieses kleine Blättchen sollte Geschichten, Infos, Erfreuliches, Nachahmenswertes, Ermutigendes aus naher und weiter Welt und Kirche bunt gemischt bringen und für jeden etwas Interessantes enthalten – und kostenlos in alle Haushalte, am besten zu den großen Festen und im Herbst, also viermal im Jahr erscheinen.
Qje, ohweh, ojemine! Wie sollten wir das denn „hinkriegen“, finanziell und inhaltlich?
Wo ein Wille, da immer ein Weg!
Mit Andreas Möbes und Sonja Kübler, die lange Zeit für den reibungslosen Reaktionsbetrieb sorgten…, mit Werner Parthier, der uns – nachdem wir die erste historische Nummer (Dezember 2000) in Handarbeit hergestellt hatten – eine solide Druckerei fand, mit mehr und mehr Artikelschreibern und nicht zuletzt mit unseren inzwischen aktiven Jugendleitern, die dann die jeweiligen neuen Nummern in allen Häusern verteilten, gelang unser Vorhaben.
Als ehemaliger Mitredakteur möchte ich an dieser Stelle gleich allen für ihren Einsatz und Dienst aus vollem Herzen danken! Nicht nur ihnen aber, sondern auch allen Steudenern, die so viele Male über Jahre hin großzügig in ihr Portemonnaie griffen und spendeten! Ja, einmal haben wir eine größere Summe auch vom Deutschen Hilfswerk erhalten… ohne die spendablen Steudener und ihre Freunde hätte das jedoch nicht gereicht.
Da sitze ich nun hier in München, sinniere über all die wundervolle Zeit in diesem Dorf an der Würde – und kann nicht umhin, Euch mitzuteilen, dass ich Sehnsucht habe, dass ich tags in Gedanken durch Eure Straßen spaziere, nachts davon träume, wieder dort zu sein…
Mein Herz sagt, 21 Jahre ist kein Alter für “Rente oder Pension“, es ist erst der Anfang zu großen Taten! Man möchte noch mehr von der Welt erfahren, ein neues Kuchenrezept ausprobieren, auf die Politik schimpfen (und zeigen, wie man es besser macht…), sich über Berichte aus alten Zeiten und wissenswerte Neuigkeiten aus der Umgebung und auch persönliche freuen.
Neben all dem Guten, Wissenswerten, neben Tröstlichem, neben Aktionen, Witzen, Kinder- und Jugendseiten, wichtigen Terminen, die unser SB immer schon „transportiert“ hat, kann sich noch ein weites Feld ungeahnter Möglichkeiten auftun, wenn die unermüdlichen Strategen des „Oeku“ und vor allem Ihr, liebe Steudener, es nur wollen!
Legt noch einmal 20 Jahre drauf!
Möchte Euch so gern dazu ermutigen!
In herzlicher Verbundenheit,
Eure Alexa Berg