Ein Steudener Zirkusmensch ist von uns gegangen

Unsere älteren Einwohner von Steuden werden noch das Ehepaar Hasso und Else Mettin kennen. Sie hatten drei Kinder: Hannelore, Hasso und Helga. Ihr zweitgeborenes Kind Hasso erblickte am 19.07.1937 das Licht der Welt und ist am 23.02.2023 verstorben.

Warum nun aber ein Artikel über ihn im Steudener Brief? Nun ja, nicht jeder aus einem so kleinen Dorf kann behaupten, dass er die Zirkus-Welt erleben konnte.

Hasso hatte zuerst eine Ausbildung als Autoschlosser bei der Firma Nathan in Teutschenthal abgeschlossen. Anschließend hat er aber nicht diesen Beruf weiter ausgeführt, sondern arbeitete als Tierpfleger im Halleschen Bergzoo. Dort entwickelte er ein Liebe zu Tieren und den Drang in die Freiheit.

Mit circa 20 Jahren ging er zum Zirkus, begann dort eine Ausbildung als Jongleur zu Pferd und anschließend zur Dressur. Anfangs waren seine Eltern nicht sehr begeistert von seinem Berufswunsch, akzeptierten ihn aber schlussendlich und nahmen regen Anteil.

Hasso bereiste durch den Zirkus viele Länder z. B. alle ehemaligen Ostblockstaaten, Japan, Brasilien, Frankreich und Uruguay. Er war in vielen Zirkussen unterwegs, von Aeros, Berolina, über Busch, Carlos, Sarrasani bis zum Staatszirkus der DDR. Sogar beim Zirkusfestival in Monte Carlo – dem bedeutendsten seiner Art – durfte Hasso auftreten. Bis zu seiner Rente 2003 stand er in der Manege.

Dennoch fand er mit seiner Frau immer wieder den Weg in seine alte Heimat und besuchte seine Eltern und Nichte Elke. Auch nachdem seine Eltern verstorben waren, brach dies nicht ab und er kamen regelmäßig zu Besuch bei seiner Nichte und ihrer Familie.

Hasso war ebenfalls ein fleißiger Leser des Steudener Briefes, diesen erhielt er immer regelmäßig per Post durch Elke.

Nach 85 erfüllten Jahren ist Hasso friedlich zu Hause bei seiner Familie verstorben.

Ivonne Lampert
mit Zuarbeit von
Elke Eisenkrätzer

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