Der Sternenhimmel zu Pfingsten

Sternenhimmel Pfingsten

Frühlingsbeginn

Astronomisch beginnt am Sonnabend, den 20. März 2021, 10:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) der Frühling. Das mag einige verwundern, denn wir haben noch in der Schule gelernt, dass er am 21. März beginnt.

Tatsächlich war dies lange der Fall, bis 1916 war es fast immer der 21. März. Ab 1983 tauchte der 21. nur noch alle vier Jahr auf und schon seit 2012 gehört er ganz der Vergangenheit an. Dafür wird ab dem Jahr 2048 der Frühling immer öfter schon am 19. März starten.

Woran liegt das? Es hat nichts mit dem Klimawandel zu tun. Der für uns wichtige astronomische Frühlingsanfang richtet sich nach der Lage der Sonne. Nur zweimal im Jahr steht die Sonne senkrecht über dem Äquator. In diesen Momenten werden beide Erdhälften gleichmäßig beschienen, trotz Neigungswinkel der Erde. Dann beginnt bei uns der Frühling beziehungsweise der Herbst.

Ein Erdenjahr dauert 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten. Alle vier Jahre kommen so 23 Stunden und 16 Minuten dazu, die wir mit einem Schalttag ausgleichen. Ein Schalttag hat aber 24 Stunden – und nicht 23 Stunden und 16 Minuten. So wandert der Frühlingsanfang im Mittel jedes Jahr um etwa eine Dreiviertelstunde zurück. Wenn man das nicht auch noch ausgleichen würde, würde nach vielen Jahrhunderten schon zu Weihnachten das Frühjahr starten.

Doch es gibt Ausgleich. In den Jahren 1700, 1800 und 1900 wurde der Schalttag im Februar ausgelassen. Ebenso wird es wieder 2100 sein. Doch die Verschiebung kann dadurch nicht komplett abgefangen werden, und so wird bis 2100 der Frühling ganz langsam immer weiter in Richtung 19. März „wandern“.

Nun zum aktuellen Sternhimmel.

Welche Planeten sind zu sehen? In den Nachtstunden fällt uns leider nur ein schwaches rötliches Objekt auf, das in westlicher Richtung also in Richtung Dornstedt gut zu sehen ist. Es handelt sich um unseren Nachbarplaneten Mars. Er ist gerade mal halb so groß wie die Erde und hat nicht genug Masse und damit Gravitation, um eine dichte Atmosphäre wie auf unserer Erde zu halten. Demzufolge ist es auf ihm sehr lebensfeindlich. Er besitzt nur eine sehr dünne Atmosphäre mit sehr kühlen Temperaturen. Auf seiner Oberfläche ist es sehr staubig und ständig wirbeln rote Sandstürme über die karge Sand- und Steinwüste. Trotzdem ist der Mars für uns ein sehr interessantes Studienobjekt. Schon mehrere Missionen wurden zu ihm geschickt, um herauszufinden, ob es auf ihm Wasser und Leben gegeben hat. Die neu este Mission heißt Perseverance und ist seit Februar dieses Jahres erfolgreich auf dem Mars gelandet und liefert seitdem schon interessante Daten. Mal sehen, ob diesmal Spuren von früherem Leben gefunden werden!

Welches sind nun die Sternbilder der Jahreszeit?

perseverance
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/mars-perseverance-fahrt-101.html

Um sie lokalisieren zu können, benötigen wir zuerst die nördliche Himmelsrichtung. Wir suchen dazu wieder den großen Wagen auf und verlängern seine hinteren beiden Kastensterne fünfmal und kommen zum kleinen unscheinbaren Polarstern. Er ist der einzige Stern, der seine Position am Himmel nicht verändert. Von ihm aus gehen wir senkrecht nach unten und dort ist die nördliche Himmelsrichtung und liegt Etzdorf.

Im Osten in Richtung Kraftwerk Leuna geht das prächtige Sternzeichen Skorpion auf, das man gut an seinen gefächerten Zangen erkennen kann.

In südlicher Richtung, also in Richtung Schafstädt, sind sehr gut die drei Sternbilder des Frühlings zu sehen. Der Himmelsjäger Bootes mit seinem Hauptstern Arktur auf halber Höhe zum Zenit, etwas rechts darunter das Sternzeichen Jungfrau mit ihrem Hauptstern Spica und zu guter Letzt in südwestlicher Richtung über dem Jupiter das Sternzeichen Löwe mit seinem Hauptstern Regulus. Die drei Hauptsterne Arktur, Spika und Regulus bilden das Frühlingsdreieck.

In westlicher Richtung in Richtung Dornstedt grüßen noch die beiden Hauptsterne Castor und Pollux aus den Zwillingen und verabschieden die Wintersternbilder in die Sommerruhe.

Wussten Sie, dass am 27. April und 26. Mai dieses Jahres ein Spektakel der besonderen Art zu sehen sein wird? Dann wird der Mond als Supermond zu sehen sein. Kommt der Mond wie an diesen beiden Tagen der Erde besonders nahe, erscheint er naturgemäß größer als gewöhnlich. Fällt dieser Zeitpunkt mit dem Vollmond zusammen, spricht man umgangssprachlich vom “Supermond”. Besonders spektakulär ist der Supermond, wenn er direkt nach Mondaufgang oder kurz vor Monduntergang knapp über dem Horizont steht. Dann sorgt ein psychologisches Phänomen namens Mondtäuschung dafür, dass uns der Mond noch größer erscheint.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen wieder Interessantes und Neues aufzeigen. Bei weiterführenden Fragen stehe ich ihnen gerne Rede und Antwort.

Viel Spaß beim Beobachten wünscht

Holger Verch
aus der Fliederstraße

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